Die familiendesign Story – Wie alles begann

Janine erzählt euch, was ein Secondhand Laden für nachhaltige Kinderkleidung und ein Hausbrand mit der Entstehung vom familiendesign Studio zu tun hatten.

“Vor 5 Jahren kam mein erster Sohn zur Welt. Als ich mich die ersten Male mit ihm in die Öffentlichkeit wagte, war ich schockiert. Schockiert darüber, wie kinderunfreundlich unsere Lebensumgebung ist.

Fassungslos stand ich der Tatsache gegenüber, dass mir das als kinderlose Frau nicht mal aufgefallen war. Wie zur Hölle, dachte ich, haben das all die Väter und Mütter bis jetzt gemacht? Natürlich gibt es Spielplätze und Orte, die für Kinder „gedacht“ sind. Was ist jedoch mit all den Orten, die genau das nicht sind? Und doch immer wieder mit Kindern (oder mühsam organisiert ohne Kinder) besucht werden? Geschäfte, öffentliche Plätze, Cafés, Restaurants, Hotels – um nur einige zu nennen.

Als ich zwei Jahre später einen eigenen Secondhand Laden für nachhaltige Kinderkleidung eröffnete, war es mein grösster Fokus, eine Umgebung zu schaffen, die sowohl Kindern, als auch ihren Eltern gerecht wird. Die beide Ebenen mitdenkt. Damals wusste ich das noch nicht, aber es war der Grundstein für das familiendesign Studio.

Mai 2023. Es war sonnig, Vormittag. Wir waren an der Vorbereitung für die Geburtstagsfeier meines jüngeren Sohnes. Und plötzlich war da Rauch. Überall Rauch. Und Panik. Mit viel Glück haben wir es alle unversehrt aus unserem Haus geschafft. Aber in unser damaliges Zuhause kehrten wir nie wieder zurück. Es war ein Dachstockbrand, ausgelöst durch einen technischen Defekt. Wir fanden schnell eine Wohnung im selben Quartier, die Solidarität in unserem Umfeld war riesig.

Da waren wir nun. Plötzlich vom eigenen Häuschen in einer Wohnung im 2. Stock. Es war eine Herkulesaufgabe, unseren Familienalltag wieder mit allem Nötigen auszustatten. Ich trauerte um Erinnerungsstücke. War wehmütig. Und doch ging mit unserem erzwungenen Neuanfang auch eine Leichtigkeit einher. In der Wohnung waren die Wege plötzlich kurz. Keine Treppen, kein rauf und runter. In der Küchenschublade lagen zwei Rüstmesser, ein grosses, ein kleines. Im Wandschrank – gähnende Leere. Nur die wichtigsten Utensilien. Und im darauffolgenden Herbst hatten wir in der Wohnung eine Heizung, die uns ohne unser Zutun Wärme schenkte. Denn im Haus, da heizten wir noch mit Holz.

Ich erfuhr unmittelbar, wie sehr uns unsere Wohnumgebung beeinflusst und begann, mich im Rahmen einer Weiterbildung intensiv mit der Wohnpsychologie zu beschäftigen. Was brauchen Kinder in ihrer räumlichen Umgebung, damit sie sich gesund entwickeln können? Und was unterstützt uns als Eltern, Inspiration und auch Erholung zu erfahren? Ich spürte, dass diesen Themen ein riesiges Potenzial zugrunde liegt. Bei meiner Arbeit im Marketing für ein Einrichtungshaus fühlte ich mich der Thematik nah – mir war aber auch bewusst, dass mir ein wichtiger Kompetenzteil dafür fehlte: ein Grundwissen der Architektur und Innenarchitektur.

Umso glücklicher, dass ich in der Zeit, in der ich Mutter wurde, auch Eva kennengelernt hatte. Sie hatte Architektur studiert, sich danach der Innenarchitektur und Einrichtung zugewandt – arbeitete bei einem Innenausstatter in Innsbruck und später als Interior Designerin bei IKEA. Ich wusste, diese Frau hat Stil. Und sie bringt all das nötige Wissen rund um die Raumgestaltung mit. Noch glücklicher der Umstand, dass sie, ebenfalls Mutter von zwei Kindern, sofort begeistert war von der Idee, fortan gemeinsam gesunde Räume für Kinder und ihre Eltern zu schaffen. Noch im selben Jahr gründeten wir das familiendesign Studio.

Und zack, da war es. Unser erstes Projekt für eine Familie, noch bevor irgendwelche Workflows definiert waren. Wir haben diskutiert, erdacht, geplant, umgekrempelt – wir waren freudig, enttäuscht, mutlos und übermotiviert. Es war alles dabei. Die Idee entstand bei mir, bis hierhin getragen hat uns Eva. Während ich zeitweise mit dem Wiederaufbau unseres Eigenheimes und all den Alltagsherausforderungen zugedeckt war, hat sie weitergemacht. Verständnis entgegengebracht, Mut zugesprochen. Bereiche übernommen, die nicht ihr Steckenpferd sind.

Immer wieder merken wir, dass wir unterschiedliche Charaktere sind, die beide ihre Stärken mitbringen. Nicht immer haben wie dieselbe Meinung und doch haben wir stets eines gemeinsam: unsere Vision von kinder- und elternfreundlichen Umgebungen. Im Öffentlichen Raum und Zuhause.”

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